, Leitz Bruno

Interstellares Parallaxenexperiment

Zum ersten Mal hat ein Raumschiff Bilder des Himmels von so weit weg zurückgeschickt, dass sich einige Sterne an anderen Positionen zu befinden scheinen, als wir es von der Erde aus sehen würden.

Die Raumsonde "New Horizon" der NASA erreichte im Juli 2015 als erste Raumsonde den Zwergplanet Pluto und übermittelte uns von ihm die ersten scharfen Bilder (Zum Start der Mission war Pluto noch als Planet klassifiziert). Zwischenzeitlich ist "New Horizon" mehr als 6.5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und rast weiter in Richtung interstellarem Raum. Diese Distanz nutzte die NASA für ein Parallaxen-Experiment mit ein paar der nächsten Sterne.

Zwei-Frame Animation von Wolf 359 (Bild NASA)

Damit man das Prinzip einfach verstehen kann, gibt es ein Experiment für zu Hause. Einfach den Arm ausstrecken, ein Auge schliessen und mit dem offenen Auge mit dem Daumen/ Finger ein Objekt anpeilen. Jetzt das offene Auge schliessen, das andere öffnen und man stellt fest, dass der Daumen/Finger nicht mehr auf das Objekt zeigt, sondern etwas danebensteht. Der Grund dafür ist der Abstand der beiden Augen, welche über den Daumen/Finger einen Winkel bilden. 

Das gleiche Prinzip wird hier verwendet. Da die Sterne jedoch extrem weit weg sind, muss der Abstand der beiden Aufnahmen extrem gross sein, damit man den Parallaxeneffekt so gut sehen kann. Bei den Aufnahmen der NASA wurden die der Erde am nächsten befindlichen Sterne benutzt. Beachtet man die anderen Sterne, welche vermeintlich an der gleichen Stelle stehen bleiben, man kann nur erahnen, wie weit die weg sein müssen. Mit New Horizon konnte zum ersten Mal Aufnahmen mit dem grössten Abstand zwischen Blickwinkeln gemacht werden, welcher in der 180-jährigen Geschichte der Stereoskopie erreicht wurde. 

Hier der Link zum Artikel der NASA